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158 Route 18.GWALIOR. Von Bombay nach Agra.dem Tode des kinderlosen letzten Fürsten besetzten; die leiden-
schaftliche
Witwe des Fürsten, die Rânî von Jhânsi, schloß sich
1857 dem Aufstand an und fiel in Männerkleidung kämpfend bei
der Erstürmung von Gwalior.

Von Jhânsi Zweigbahnen über Kalpi nach Cawnpore (S. 211; 91 M.)
und über Harbalpur, Mahoba, Bandet, nach Manikpur (S. 156),[;] 181 M.).
Etwa 35 M. südl. von Mahoba liegt die verfallene Ortschaft Khajrâho,
einst Hauptstadt eines Königreichs, mit zahlreichen Hindutempeln aus
dem IX.-XI. Jahrh., unter denen der ganz mit Skulpturen bedeckte Kan-
dâriya
Mabâdeo zu dem berühmtesten Indiens gehört (S. LXVII).

718 M. Datia (299m), Hauptort eines noch bestehenden kleinen
Fürstentums, vom Schnellzug nicht berührt.

763 M. Gwalior. Bahnhof (Restaur.) 2-3km im O. der Stadt.
Wenige Min. entfernt das vom Mahârâja unterhaltene gute Gwalior
Hot., das von einem Schweizer bewirtschaftet wird, 20 Z., P. 8-12, außer
der Saison 6-8 R. (Vergrößerung im Bau). Der Wirt besorgt Wagen (3 R.
der Tag) und die Erlaubnis zum Besuch der Festung, wozu der Mahârâja
einen Elefanten zur Verfügung stellt (5 R.), wenn man nicht lieber zu Fuß
geht; der Mahaut oder Lenker wartet mit seinem Tiere am Alamgîritor
(S. 159; ihm, wie dem Führer je 2 R. Trinkg.).

Gwalior (208m), Hauptstadt des 64830qkm mit 3090000, zu
75% hinduistischen Einw. umfassenden gleichnamigen Fürsten-
tums
, liegt am Fuß eines steilen Felsrückens, den eine alte vielum-
kämpfte
Festung krönt. Unter den wechselnden Dynastien treten die
Kachvâhâ (IX.-Anf. XII. Jahrh.) und namentlich die Tomar (1398-
1518
) besonders hervor. 1526-1781 gehörte Gwalior zum Reich
der Großmoguln. Die heutige, wieder hinduistische Dynastie wurde
1784 von dem Mahrattenführer Sindhia gegründet. Im Sepoy-
Aufstand
1857 hielt der Mahârâja zu den Engländern, während
seine Truppen meuterten und sich mit denen der Rânî von Jhânsi
(s. oben) vereinigten. Am 19. Juni 1858 wurde die Festung von den
Engländern erstürmt. Die Stadt besteht aus zwei getrennten
Teilen: Alt-Gwalior, im NO. der Festung, mit 16000 Einw., und
Lashkar, der seit 1810 aus dem Zeltlager (lashkar) der Mahratten
entstandenen Neustadt, im SO. und S., mit über 46900 Einwohnern.

Der Weg vom Bahnhof zur Neustadt Lashkar führt bei dem
Neuen Palast des Mahârâja vorüber, einem nüchternen Gebäude
von 1876, mit europäischer Einrichtung (der stattliche Durbâr-
Saal
46m lang, 15-16m breit). Daneben die Ställe für die Pferde
und Elefanten des Mahârâja. Vor der Hauptfront des Palastes südl.
eine alte Kanone. Durch den Park gelangt man zum Victoria-
Garten
, mit unbedeutendem naturhistor. Museum; weiter zum
Victoria-College, einem modernem Bau hindu-sarazenischen Stils,
und zu dem großen Hospital. Zu erwähnen noch der Tempel der
Mutter Sindhia’s
, als Beispiel der Fortentwicklung des Hindustils
bis zur Gegenwart (Mitte des XIX. Jahrh.), und in dem belebten
Eingebornenstadtteil eine hübsche moderne Markthalle. Der Alte
Palast
des Mahârâja dient jetzt der Verwaltung.